Caligae unter dem Marschtritt dieser römischen, eisenbenagelten Soldatenstiefel erzitterte einstmals die gesamte antike Welt. Und sogar ein römischer Kaiser, der unter Soldaten aufgewachsene Gaius, besser bekannt als Caligula, verdankt ihnen seinen Namen.
Steht man aber vor der Aufgabe, diese Stiefel für sich selber herstellen zu sollen, erzittert man zunächst eher selbst, und auch das darauf folgende Gefühl ist eher flau als kaiserlich. Schließlich macht man sich heutzutage seine Schuhe in den seltensten Fällen selbst. Und auch die Aussage des Centurios der I. Roemercohorte Opladen, dass das aber ein sehr optimistisches Unterfangen sei, machte nicht unbedingt mutiger. Denn für den 20. Januar standen Caligae auf dem "Stundenplan".
Beim Betreten unseres Raumes im LWL-Römermuseums Haltern wunderten sich zunächst einige über die ausgelegten Umrisse von Mantarochen oder Trilobiten auf einem Tisch. Unsinn natürlich. Das waren die Schablonen für unsere Caligae, wohlsortiert nach den gängigsten Größen. Kurz noch den Fuß draufstellen, das kundige Auge von Wolfgang von der Legio XIX abwarten, ob es so auch wirklich passt, und dann kann es losgehen.