Nun, seht euch in dem Zimmer um, in welchem ihr euch befindet und schaut euch eure Kleidung an. Was von den Dingen und Gegenständen die euch umgeben, könnte in 2000 Jahren noch erhalten sein? Alles Organische, also aus der Natur stammende, höchstwahrscheinlich nicht. Dazu gehören etwa Holz, Stoff, Papier und Leder. Die Römer kannten noch kein Plastik und keine Kunststoffe, also bleibt uns von ihrer Lebenswelt vor allem Metall und Keramik übrig. Fibeln bestanden aus Buntmetall wie Bronze, gelegentlich auch aus Eisen, Silber oder in seltenen Fällen sogar Gold. Der Aucissatyp wurde zu Zeiten des Kaisers Augustus zunächst in Massen für die Legionäre hergestellt und wurde später auch von der Zivilbevölkerung getragen. Die Fibel wurde bis zur Hälfte des 1. Jahrhunderts getragen und verschwand erst allmählich gegen Ende des Jahrhunderts. Wenn Archäolog:innen also Aucissafibeln während einer Ausgrabung finden, ist dies ein Hinweis auf einen Ort an dem sich Legionäre aufgehalten haben könnten.
Da wir ebenfalls wissen, dass die Fibel besonders im 1. Jahrhundert beliebt war, können wir grob einen Zeitraum für den Fundplatz eingrenzen. So funktioniert (stark vereinfacht) Datierung, bei welcher uns Fibeln helfen können.
Darüber hinaus können manche Exemplare auch ein echter Augenschmaus sein, wie dieses Silbervergoldete Exemplar aus unserem Museum zeigt.